• Loading stock data...
Geschäftsmann, der Münzen hält, die Glas eingießen. Konzessionssparmittel für die Finanzbuchhaltung

Privater Vermögensaufbau bis zum Ruhestand – kann Rente mit 57 funktionieren?

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Tarifcheck zu laden.

Inhalt laden

In jüngster Zeit ist in den Medien davon zu hören, dass insbesondere einige Wirtschaftsexperten der Auffassung sind, dass das Renteneintrittsalter weiter angehoben werden muss. Schon jetzt können die Bundesbürger im internationalen Vergleich relativ spät den Ruhestand genießen, nämlich mit 67 Jahren. Deshalb stellen sich zahlreiche Menschen hierzulande die Frage, ob sie es vielleicht schaffen könnten, durch eine private Vorsorge deutlich früher in den Ruhestand einzutreten, beispielsweise zehn Jahre vor dem eigentlichen Renteneintrittsalter. Wir möchten in diesem Beitrag der Frage nachgehen, ob die Rente mit 57 tatsächlich ein realistisches Ziel darstellen kann.

Die drei Säulen der Rentenvorsorge

Das deutsche Rentensystem ist prinzipiell nach wie vor auf drei Säulen aufgebaut, auch wenn häufig stattdessen von dem sogenannten 3-Schichten-Modell gesprochen wird. Im Kern handelt es sich dabei um die folgenden drei Elemente:

  • Gesetzliche Rente
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Private Altersvorsorge

Die gesetzliche Rente sieht vor, dass Menschen im Alter von 67 Jahren erstmals ein Anrecht haben, Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenkasse zu erhalten. Davon abgesehen gibt es allerdings einige Sonderregelungen, wie zum Beispiel den Vorruhestand oder eine Vereinbarung mit dem Arbeitgeber, unter bestimmten Kürzungen vorzeitig in die Rente eintreten zu können. Fakt ist, dass die weitaus meisten Menschen im Rentenalter ihren Lebensstandard nicht halten können, wenn sie sich nur auf die gesetzliche Rente stützen müssen. Daher ist – neben einer eventuellen Betriebsrente – die private Altersvorsorge so wichtig. Wenn Sie es nun schaffen möchten, beispielsweise zehn Jahre früher als regulär in den Ruhestand einzutreten, brauchen Sie eine umfangreiche private Vorsorge.

Kann ich mit 57 Jahren in Rente gehen – so komme ich der Lösung näher

Es müssen einige Berechnungen durchgeführt werden, wenn Sie auf einer möglichst realistischen Basis einschätzen möchten, ob die Rente mit 57 für Sie persönlich ein realistisches und erreichbares Ziel sein kann. In dem Zusammenhang existiert eine Reihe von Variablen, die Sie festmachen müssen. Um zu ermitteln, wie realistisch der Vorruhestand bereits in einem Alter von 57 Jahren sein kann, müssen Sie die folgenden Daten und Zahlen kennen:

  • Wie lange kann ich noch ansparen?
  • Wie viel Geld möchte ich im Alter ab 57 Jahren monatlich zur Verfügung haben?
  • Wie hoch wird meine gesetzliche Rente ab 67 Jahren sein?
  • Wie hoch ist meine spätere Versorgungslücke?
  • Wie viel Kapital brauche ich im Alter ab 57 Jahren?
  • Wie lange muss die private Altersvorsorge reichen?
  • Wie hoch ist die Rendite des Sparplans, für die ich mich entscheide?
  • Wie hoch muss der monatliche Sparbeitrag sein, um die angestrebte Kapitalsumme mit 57 Jahren zu erreichen?

Es gibt also eine Reihe von Fragen zu beantworten, damit Sie letztendlich einschätzen können, ob die Rente mit 57 realistisch ist.

Wie lange kann ich noch ansparen?

Die Ansparzeit zu ermitteln, ist relativ einfach. Angenommen, Sie sind aktuell 27 Jahre und möchten mit 57 Jahren vorzeitig in Ruhestand genießen. Dann würde die Anspardauer exakt 30 Jahre betragen, wenn Sie jetzt mit dem sparen beginnen.

Wie viel Geld möchte ich ab 57 Jahren monatlich haben?

Diese Frage wird auch relativ einfach zu beantworten sein. Sie müssen sich lediglich entscheiden, welchen Betrag Sie ab dem geplanten Vorstand mit 57 Jahren Monat für Monat verfügen möchten. Ein guter Anhaltspunkt ist sicherlich Ihr bisheriges Nettoeinkommen, welches als Grundlage dienen kann.

Wie hoch wird meine gesetzliche Rente später ausfallen?

Diese Information können Sie Ihrer Renteninformation entnehmen, die Sie in der Regel jedes Jahr oder spätestens alle zwei Jahre erhalten. Dort ist aufgeführt, wie viel Rente Sie später ab dem 67. Lebensjahr voraussichtlich erhalten werden, falls die Einzahlungen wie bisher weiter laufen. Der Knackpunkt ist allerdings, dass die Berechnung darauf basiert, dass Sie bis zu Ihrem 67. Lebensjahr in die Rentenkasse einzahlen.

Da Sie jedoch planen, dies maximal bis zu Ihrem 57. Lebensjahr zu tun, wird die errechnete Rente deutlich geringer ausfallen. Diesbezüglich fragen Sie am besten einen Rentenberater. Dieser kann Ihnen exakt ermitteln, mit welcher Rente Sie rechnen können, wenn Sie nur noch bis zum 57. Lebensjahr in die Rentenkasse einzahlen werden.

Wie groß ist die Versorgungslücke ab dem 67. Lebensjahr?

Die Versorgungslücke ab dem 67. Lebensjahr ist schlichtweg die Differenz zwischen Ihrem gewünschten monatlichen Budget und der zu erwartenden gesetzlichen Rente.

Welche Kapitalsumme benötige ich insgesamt?

Diese Frage können Sie nur beantworten, wenn Sie vorher festgelegten, wie lange die private Altersvorsorge eigentlich reichen soll. Diese Frage wiederum ist sehr schwer zu beantworten, einfach aus dem Grund, dass Sie damit indirekt Ihr Lebensende datieren müssten. Ein Orientierungspunkt könnte die statistische durchschnittliche Lebenserwartung sein, die aktuell bei rund 75 Jahren liegt. Somit müsste die private Altersvorsorge ab Ihrem 57. Lebensjahr für exakt 18 Jahre reichen.

Auf dieser Grundlage können Sie nun ermitteln, wie viel Kapital Sie bis zu Ihrem 57. Lebensjahr angespart haben müssen, um daraus die notwendigen Renten zu beziehen. Wie die Rechnung im Einzelfall aussieht, werden wir im letzten Abschnitt unseres Beitrages verdeutlichen.

Wie hoch ist die Rendite des Sparvertrages?

Damit Sie Vermögen ansparen und so gleichermaßen Ihre private Altersvorsorge aufbauen können, müssen Sie sich für einen Sparplan entscheiden. Dort zahlen Sie beispielsweise Monat für Monat 300 Euro oder eben den Betrag ein, der Sie zum Ziel führen wird. Am Finanzmarkt existieren mehrere Sparpläne, für die Sie sich entscheiden können, wie zum Beispiel:

  • Banksparplan
  • Private Rentenversicherung
  • Fondssparplan
  • ETF-Sparplan
  • Aktien-Sparplan

Bis auf den Banksparplan gibt es allerdings bei den genannten Sparformen keine fest kalkulierbare Renditen, sodass Sie in diesem Fall mit Durchschnittswerten arbeiten sollten.

Welche monatliche Rate muss ich sparen?

Die entscheidende Frage ist nun, welche monatliche Sparrate für Sie die passende ist, um Ihr Ziel zu erreichen. Das Ziel besteht – wie zuvor ausgeführt – darin, die errechnete Kapitalsumme zur Verfügung zu haben. Den Kapitalbetrag können Sie dann ab Ihrem 57. Lebensjahr anlegen und daraus (mit Kapitalverzehr und der entsprechenden Rendite) die gewünschte bzw. benötigte monatliche Rente entnehmen.

Die alles entscheidende Rechnung: Wie realistisch ist die Rente mit 57 für mich?

Im Beitrag haben wir Ihnen bisher erläutert, welche Zahlen und Daten Sie benötigen, um auf realistischer Basis beurteilen zu können, ob die Rente mit 57 für Sie persönlich realisierbar ist. Zum Abschluss möchten wir nun mit einigen beispielhaften Zahlen eine Gesamtrechnung durchführen. Diese wird zum Ergebnis haben, welchen Betrag Sie monatlich ansparen müssten, um eine gewünschte private Rente entnehmen zu können. Beachten Sie allerdings bitte, dass es sich tatsächlich nur um Beispielzahlen handelt, die natürlich bei Ihnen ganz anders aussehen können. Sie setzen dann einfach Ihre persönlichen Werte ein und können auf diese Weise berechnen, ob die Rente für Sie schon im Alter mit 57 Jahren eine Option sein kann:

Monatliches Budget ab 57: 1.800 Euro

Zu erwartende gesetzliche Rente: 950 Euro

Versorgungslücke ab 67: 850 Euro

Private Vorsorge muss reichen: 18 Jahre

Kapital von 57 bis 67 Jahren: 216.000 Euro

Kapital von 67 bis 75 Jahren: 81.600 Euro

Kapitalsumme insgesamt ab 57:  297.600 Euro

Anspardauer: 30 Jahre

Rendite Sparvertrag: 4,80 Prozent

Monatliche Sparrate: 372,70 Euro

Wenn Sie sich nun die monatliche Sparrate in Höhe von gut 370 Euro betrachten, die dazu führen würde, dass Sie ab Ihrem 57. Lebensjahr tatsächlich so viel Kapital angesammelt haben, dass Sie davon monatlich zunächst 1.800 und dann 850 Euro Euro entnehmen und somit Ihren vorzeitigen Ruhestand finanzieren können, wissen Sie vermutlich, ob Ihre finanzielle Leistungskraft es Ihnen erlaubt, diesen Betrag Monat für Monat einzuzahlen. Sollte dies der Fall sein, können Sie sich freuen: Dann ist es tatsächlich realistisch, dass Sie durch die private Vorsorge schon mit 57 Jahren vorzeitig in Rente gehen können.

Comments: 0

Your email address will not be published. Required fields are marked with *