Bitcoin & Co: Neue Kursrallye bei Kryptowährungen wegen Corona?
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Tarifcheck zu laden.
Während die Aktienbörsen crashen und zum Beispiel der DAX zwischenzeitlich über 30 Prozent seines Wertes verlor, zeigt sich ein Handelsinstrument am Markt erstaunlich stabil: die Kryptowährungen. Bitcoin & Co. sind zwar zu Beginn der Coronakrise ebenfalls vom Preis her gefallen, zeigen sich derzeit jedoch erstaunlich stabil. Daher fragen sich nicht nur die Experten, sondern ebenso Anleger und Spekulanten, ob vielleicht eine neue Kursrally bei Bitcoin & Co. bevorstehen könnte.
Aktien- und Rohstoffmärkten crashen, Kryptowährungen stabil
Eigentlich gelten vor allem Kryptowährungen wie der Bitcoin an den Finanzmärkten als äußerst volatil, was die Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt hat. Betrug der Preis eines Bitcoins Anfang 2017 weniger als 1.000 Euro, so konnte der bekannteste digitale Coin seinen Wert noch im gleichen Jahr und über 1.500 Prozent auf mehr als 15.000 Euro steigern. Im nächsten Jahr ging es allerdings steil bergab, sodass ein Bitcoin zwischenzeitlich nur noch weniger als 6.000 Euro kostete. Zwischenzeitlich fiel der Bitcoin sogar wieder auf unter 4.000 Euro, was die extreme Volatilität verdeutlicht.
Vor diesem Hintergrund ist es umso verwunderlicher, dass sich Bitcoin & Co. in der wohl größten wirtschaftlichen Krise seit Ende des 1. Weltkrieges äußerst stabil zeigen. Ein Grund könnte darin bestehen, dass insbesondere aufgrund der erwarteten Rezession und der vermutlich weiter steigenden Geldmenge am Markt Kryptowährungen als Alternative und vielleicht sogar sichereres Zahlungsmittel angesehen werden, als es zukünftig die Fiat-Währungen wie der Euro sein werden. Aber auch psychologische Faktoren dürften eine Rolle dabei spielen, dass der Bitcoin aktuell sogar Preissteigerungen verzeichnet.
Wie sieht die aktuelle Entwicklung beim Bitcoin aus?
Nehmen wir einmal den Bitcoin repräsentativ für alle Kryptowährungen, die sich vom Kurs her vergleichsweise einheitlich in der aktuellen Situation entwickeln. Schauen wir uns dazu einmal den Kursverlauf der führenden digitalen Währung an, wie er sich in den vergangenen drei Monaten gezeigt hat:
- Januar: ca. 7.900 Euro
- Januar: ca. 8.600 Euro
- Februar: ca. 9.150 Euro
- Februar: ca. 7.900 Euro
- März: ca. 4.800 Euro
- März: ca. 5.800 Euro
- April: ca. 6.050 Euro
- April: ca. 7.100 Euro
An dieser Entwicklung lässt sich klar feststellen, dass der Bitcoin im Vergleich zum Beginn der Coronakrise sogar noch zulegen konnte. Während Aktienmärkte um teilweise mehr als 30 Prozent und Rohstoffmärkte zum Teil sogar um mehr als 50 Prozent eingebrochen sind, zeigen sich Kryptowährungen bei ihren Kursen sehr stabil. Experten haben dafür insbesondere zwei Gründe ausgemacht, die wir im folgenden etwas näher beleuchten möchten.
Spekulativ eingestellten Anlegern fehlen die Alternativen
Spekulativ eingestellte Anleger sind eigentlich eine größere Schwankungsbreite und vorübergehende Verluste gewohnt. Dennoch ist die aktuelle Situation selbst für hart gesottene Trader neu und durch zum Teil absolut unvorhersehbare Entwicklungen geprägt. Ein Beispiel ist der Ölpreis, der seit Beginn der Coronakrise um sage und schreibe mehr als 70 Prozent eingebrochen ist, und dass schon auf einem ohnehin sehr niedrigen Niveau. Derzeit kostet ein Barrel Rohöl der Sorte WTI so wenig wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr.
Aber auch die Aktienmärkte sind in den letzten Wochen regelrecht eingebrochen. Für Anleger und Spekulanten bedeutet dies, dass diese Märkte zu unberechenbar geworden sind. Dies liegt daran, dass niemand einschätzen kann, wie es mit der Coronakrise weitergeht. So seltsam es klingen mag, so sehen dennoch immer mehr spekulativ eingestellten Anleger den Krypto-Markt als „berechenbarer“ an. Dies könnte ein möglicher Grund dafür sein, dass das Interesse am Bitcoin und anderen Kryptowährungen steigt und die Kurse sich somit selbst in der Krise tendenziell positiv entwickeln.
Kommt jetzt die große Stunde der Kryptowährungen?
Vielleicht muss man es sich noch einmal deutlich vor Augen führen: Die ursprüngliche Idee hinter den Kryptowährungen war es, eine Alternative zum Zahlungsverkehr der Banken einzunehmen. Nicht umsonst heißen Bitcoin & Co. digitale Währungen, denn ursprünglich war angedacht, mit dem digitalen Geld auf breiter Ebene in möglichst vielen Geschäften sowie im Internet zahlen zu können. Bis heute beläuft sich die Akzeptanz offline und online allerdings auch nicht einmal fünf Prozent aller Händler und sonstiger Anbieter. Vielleicht ändert sich dies im Zuge der Coronakrise bereits in naher Zukunft, wenn nämlich Kryptowährungen von immer mehr Personen als realistische Alternative auch im Bereich des Zahlungsverkehrs angesehen werden.
Ein Grund könnte darin bestehen, dass eine weiter steigende Geldmenge beim Euro zu erwarten ist. In der Vergangenheit hat die EZB den Markt bereits durch den niedrigen Leitzinssatz und die Anleihekäufe massiv mit Geld versorgt. Im Zuge der Coronakrise dürfte die Geldmenge noch einmal deutlich ausgeweitet werden, was über kurz oder lang zu einer – schleichenden oder offensichtlichen – Geldentwertung führen dürfte. Der Euro verliert also schlichtweg an Kaufkraft und ist weniger wert. Kryptowährungen hingegen sind nicht an die „normalen“ Märkte gebunden und haben somit in der Form kein Geldentwertungsrisiko.
Exakt dies könnte der große Vorteil der digitalen Währungen gegenüber dem Euro und auch dem US-Dollar sein. Daher wächst die Fantasie bei immer mehr spekulativ eingestellten Anlegern, dass sich die Akzeptanz der Kryptowährungen erhöht. Dazu könnte ebenfalls die verordnete Kontaktsperre beitragen. Immer mehr Verbraucher kaufen im Internet ein oder nutzen Dienstleistungen online, sodass weniger mit Bargeld gezahlt wird. Dies gilt ebenfalls in Geschäften, denn auch dort soll bevorzugt mit EC- oder Kreditkarte bezahlt werden. Diese Tendenz hin zum unbaren Zahlen können sich positiv auf Kryptowährungen auswirken. Vielleicht bezahlen Sie schon bald Ihre nächste Pizza, die Ihnen nach Hause geliefert wird, nicht mehr mit Bargeld oder via PayPal, sondern durch den Transfer von Bitcoins oder einer anderen Kryptowährung.
Zusammengefasst sprechen folgende Tendenzen an den Märkten dafür, dass bei Bitcoin & Co. vielleicht sogar eine Kursrally anstehen könnte:
- Kryptowährungen zeigen Stabilität (psychologischer Effekt)
- Wenige Alternativen für spekulativ orientierte Anleger
- Trend zum unbaren Zahlen verstärkt sich
- Geldentwertung beim Euro droht
Trotz dieser durchaus positiven Voraussetzungen sollten Sie eins nicht vergessen: Die Krypto-Märkte werden voraussichtlich auch zukünftig sehr volatil bleiben, sodass ein spekulatives Investment mit einem hohen Risiko verbunden ist. Wenn Sie sich dieser Tatsache allerdings bewusst sind, bestehen durchaus gute Chancen, mit der Spekulation auf Bitcoin & Co. in näherer Zukunft gute Gewinne zu erzielen.