Facebook steigert Nutzerzahlen in Corona-Krise – Der Aktienkurs schießt in die Höhe
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Facebook steigert Nutzerzahlen in Corona-Krise – Der Aktienkurs schießt in die Höhe
Facebook glänzt mit seinen Quartalszahlen dank Aufschwung des digitalen Lebens. Digitale Geschäftsmodelle sind in der Corona-Krise die großen Gewinner. Während die Wirtschaft überall darbt vermelden sie einen Rekord nach der anderen. So ist es wenig verwunderlich, dass die Quartalszahlen des ersten Quartals 2020 des Internetgiganten Facebook an der Börse sehr gut angekommen sind. Nachdem das Geschäft bei Nutzerzahlen und Werbeumsätzen im März einen leichten Dämpfer erlitten hatte, erreichten die Erlöse aus dem Werbegeschäft im April wieder ihre Vorjahreswerte. Während die Entwicklung an der Börse mit deutlich steigenden Kursen goutiert wird, warnt Finanzvorstand David Wehner vor einem unsicheren Ausblick und möglichen weiteren Rückschlägen im Jahresverlauf.
2,6 Milliarden aktive Nutzer im ersten Quartal
Die Nutzung der Facebook-Dienste, also neben dem Facebook-Netzwerk etwa auch Instagram oder WhatsApp, hat im ersten Quartal 2020 deutlich zugelegt. Mit 2,6 Milliarden aktiven Nutzern und 1,73 Milliarden Nutzern täglich zählte das soziale Netzwerk etwa 100 Millionen aktive Nutzer mehr als im Vorquartal. In diesem Zuwachs schlägt sich wohl bereits die Corona-Krise nieder. Menschen verbringen mehr Zeit alleine zu Hause. Das zieht sie vermehrt ins Internet und vor allem in soziale Netzwerke. Üblicherweise liegt das Nutzerwachstum bei 50 Millionen Euro im Quartal. Die aktuelle Krise hinterlässt ihre Spuren demnach in einer Verdopplung des Nutzerzuwachses.
Werbegeschäft eigentlicher Knackpunkt
Der kritische Punkt in den Quartalszahlen ist allerdings das Werbegeschäft. Facebook verdient seine Umsätze fast ausschließlich mit Anzeigen. Besonders wichtig sind hier kleine und mittlere Unternehmenskunden, die teils besonders hart von der aktuellen Krise getroffen sind. Restaurants und andere lokale Dienstleister, die derzeit ihr Geschäft schließen mussten haben aktuell kein Interesse an Online-Werbung für ein Geschäft, das sie nicht betreiben dürfen. Außerdem fehlt es ihnen aktuell auch am finanziellen Spielraum für Werbekampagnen. Facebook-Gründer und Vorstand Mark Zuckerberg machte bei der Präsentation der Quartalszahlen daher besonders deutlich, dass das Geschäft des Konzerns wesentlich vom Erfolg genau dieser Unternehmen abhängt.
Starker Start ins Jahr sichert Geschäft im ersten Quartal
Auf 17,7 Milliarden Dollar legte der Umsatz des Online-Riesen im ersten Quartal zu. Das ist ein Anstieg von 18 Prozent. Der Quartalsgewinn verdoppelte sich im Vorjahresvergleich auf 4,9 Milliarden Euro, wobei das Vergleichsquartal 2019 von hohen Sondereffekten belastet war. Zwar drückt die Pandemie derzeit offensichtlich das Geschäft mit der Online-Werbung. Zuckerberg sieht den Konzern für die Zukunft aber trotzdem sehr gut aufgestellt. Kern des Erfolgs ist die hohe Profitabilität des Werbegeschäfts. Ohne diese wäre das Geschäftsmodell nicht zukunftssicher.
An der Börse kamen diese Zahlen auch in der Krise besonders gut an. Der Kurs der Facebook-Aktie legte zum Handelsschluss um 5,42 Prozent zu und schloss bei einem Kurs von 204,71 im Nasdaq-Handel.
Zuckerberg verweist unterdessen auch auf den Ausbau eines ganz anderen Geschäftszweiges. In Zukunft wolle man auf dem Markt für Videokonferenzen zur Nummer 1 aufsteigen.
Dem Corona-Aufsteiger Zoom Video Communications entgegentreten
Mit diesem Vorstoß will Facebook dem kleinen Anbieter für Videokonferenzen Zoom Video Communications entgegentreten. Vor der Krise nutzten den Dienst lediglich 10 Millionen Kunden. In nur wenigen Wochen ist die Zahl derweil auf 300 Millionen Nutzer angestiegen. Das ursprünglich exklusiv für Unternehmenskunden gedachte Produkt ist mittlerweile auch für einfache Nutzer zugänglich. Diese Zahlen haben die Aufmerksamkeit des Facebook-Managements geweckt. Schnell schaltete Facebook mit Messenger-Rooms ein Gegenprodukt live. Damit steht der Konzern in einer Reihe mit den Konkurrenten Google und Microsoft, die alle auf diesem plötzlich so starken Markt an Bedeutung gewinnen wollen.